Licht
„Das Geschehen auf der Bühne reflektiert das Leben, zu dem das Licht ebenso gehört wie sein Gegenteil,
das Dunkel. Der vom Regisseur und Bühnenbildner gefundene Raum wird von der Lichttechnik ganz wesentlich erst gemacht – Licht schafft auf der Bühne neue Realität.
So ist die Kunst des Lichts ein sich immer wieder neu vollziehender Schöpfungsvorgang.“ [Max Keller]
Von 1995 bis 2011 orientierte sich das Lichtdesign an der HGR eher an klassischen Freilichttheatern als an Musicalinszenierungen, da die Aufführungen in diesem Zeitraum im Wesentlichen unüberdacht stattfanden. Dies bedeutete unter anderem einen eher sparsamen Einsatz von Multifunktionsscheinwerfern,da diese entsprechend witterungsempfindlich sind. Mit der Inszenierung von „Hairspray“ kam 2013 erstmals eine vollständig überdachte Towerbühne zum Einsatz. Somit bestand die Möglichkeit, sich in der Lichtgestaltung deutlich stärker an großen Musicaltheatern zu orientieren und setzte überwiegend auf intelligentes, kopfbewegtes Licht. | ![]()
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Mit „Flashdance“ ging man 2015 wieder einen Schritt weiter: um eine noch szenischere Beleuchtung zu ermöglichen, wurden in Summe 74 Moving Head-Scheinwerfer durch ein umfangreiches, konventionelles Theaterlicht ergänzt. Um flexible Lichtpositionen zu ermöglichen, wurden alle Beleuchtungskörper an einem Unter-Traversensystem („Subrig“) installiert, welches an 20 Motoren (D8+) vertikal verfahrbar am Haupt-Bühnensystem („Mainrig“) angeschlagen wurde. Um auch während der Show szenische Änderungen realisieren zu können, kamen zusätzlich 8 Motoren der BGV-C1-Klasse zum Einsatz. | ![]()
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Umfangreiche Planungen sind notwendig, um den künstlerischen Prozess der Regie und des Bühnenbildes zu unterstützen: das Licht macht und bestimmt den Ort und die Stimmung der Szene. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurde die Bühne im Vorfeld als maßstabsgetreues 3-D Modell im Rechner angelegt, um in diesem das sogenannte „Rig“ (Traversensystem) sowie alle Lampen zu planen und umzusetzen. Somit konnte das Licht bereits vor dem reellen Aufbau grundlegend gestaltet werden. Spätere Ergänzungen und Änderungen waren jederzeit problemlos möglich. Diese Vorgehensweise ermöglichte ein, gerade bei einer Freilicht-Inszenierung, umfangreicheres und somit präziseres sowie bequemeres Arbeiten. |
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Der Energiebedarf der Aufführungen konnte seit der Inszenierung von „High School Musical“ im Jahr 2009 durch die gestiegenen Ansprüche beim Lichtdesign nicht mehr allein durch die Hausanschlüsse der Schule gedeckt werden. Daher war seitdem eine zusätzliche Versorgung durch externe Stromquellen erforderlich. Von 2009 bis 2011 wurde dies durch temporäre Leitungsverlegung vom örtlichen Energieversorger realisiert, für „Flashdance“ setzte man dann bereits zum zweiten Mal auf eine Versorgung durch ein Containeraggregat (250kVA), da sich dies als praktikabler erwiesen hatte. | ![]()
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Zu den Planungen von Disney’s „High School Musical“ hatte der Beleuchterstab der HGR Musical AG die große Ehre, einer Einladung des größten deutschen Beleuchtungsmeisters, Max Keller, der als Erster den Beruf des „Lichtgestalters“ proklamierte, zu folgen. In seinem Büro im Hause der Münchner Kammerspiele wurde in einer Masterclass ein grundlegendes Lichtdesign für die Inszenierung des Stücks erarbeitet. | ![]() |
Weiterführende Informationen
Technische Ausstattung (Licht) „Flashdance – The Musical“ 2015
(Link)